Der Shiba - Ein Rasseportrait

Der Shiba mag mit einer Schulterhöhe von 35-41cm (Weibchen 36,5cm +/- 1,5cm; Männchen 39,5cm +/- 1,5cm) zwar der kleinste der sechs Nihon Ken sein, allerdings werden Sie nie das Gefühl haben, es mit einem kleinen Hund zu tun zu haben. Bitte lassen Sie sich von diesem unglaublich niedlichen Aussehen nicht irreführen, ein Shiba ist ein kerniger Hund der viel Input braucht. Er ist furchtlos, neugierig und unheimlich clever. Nur selten wird er klein beigeben, dafür aber stets seinen Bedürfnissen nachgehen.
Shibas sind wachsam, aber keine Kläffer. Sie erkennen durchaus, wann ein kurzer Laut angebracht ist und wann nicht.
Manche würden sie als stur bezeichnen, ich finde diesen Begriff allerdings unpassend. Es ist viel eher so,  dass ein Shiba Prioritäten setzt und die seinigen meist weitaus höher stellt als die des Menschen. Es liegt dann am Besitzer ihm zu zeigen, dass es sich lohnt zu kooperieren. Auch wenn Ihnen das gelingt, dürfen Sie niemals Kadavergehorsam von Ihrem Shiba erwarten. Er wird immer hinterfragen und immer Entscheidungen treffen, von denen er am meisten profitiert. 
Früher gerne zur Jagd genutzt, hat der Shiba heute noch immer eine Passion fürs Jagen. Will man einen Hund, der überall und bedingungslos ohne Leine laufen kann, wird man mit dieser Rasse kaum glücklich. Mit viel Training und Geduld kann er in wildarmer Umgebung frei laufen, aber dieses beidseitige Vertrauen muss man sich erst hart erarbeiten. Auch bei anderen Haustieren (Kleintieren wie Katzen, Vögeln, Nagern) ist Vorsicht geboten und man sollte sie nie unbeaufsichtigt alleine lassen.

Diese Rasse möchte immer  mit Respekt behandelt werden, Grobheit und ungerechtes Verhalten wird er niemals vergessen. Ich sehe den Shiba darum nicht als typischen Familienhund, er wird die oftmals grobmotorische Behandlung kleiner Kinder vermutlich nicht  geduldig ertragen. Auch schätzt er eher die Ruhe, meine Hündin fühlt sich bei schreienden Kindern unwohl und zieht sich dann zurück. 
Aufgrund ihrer großen Individualdistanz neigen die meisten adulten Shibas zudem zur Unverträglichkeit gegenüber anderen Hunden. Erwähnenswert ist auch die schier unglaubliche Menge an Fell, die so ein kleiner Hund zwei mal im Jahr verliert. Außerhalb des Fellwechsels haart er jedoch kaum. 

Das alles mag sich erschreckend lesen, aber es ist mir ein Anliegen möglichen Interessenten ein ehrliches Bild zu vermitteln. Es ist aber mit Nichtem so, dass diese Rasse nur "unangenehme" Seiten hat. Wenn man ihre Persönlichkeit zu schätzen weiß und nicht versucht, sie ihnen zu nehmen, sind es wunderbare Begleiter,  die mit einem durch dick und dünn gehen. Der Shiba ist loyal, absolut liebenswürdig, besitzt eine katzenartige Reinlichkeit und wird Sie durch seine wunderbare Art stets zum Lachen bringen. Einmal erkannt, dass es sich für ihn lohnt, ist er äußerst lernwillig und möchte Ihnen auch durchaus gefallen - wenn auch auf seine eigene Weise. Noch eine Besonderheit ist die Tatsache, dass er keinen Eigengeruch hat sondern neutral riecht.
Ich zumindest bin dieser wunderbaren Rasse wirklich vollkommen verfallen und kann mir keinen besseren Freund an meiner Seite vorstellen.



Ein ausführliches und nahezu perfektes Rasseportrait, das jeder Interessierte gelesen haben sollte, finden Sie HIER

Vielen Dank an die Autoren Christine Bamberger, Tanja Marion Pöhlmann und Uschi Schenk